Diese Frage war die erste Reaktion in der Fraktion UWIGA als die zweigleisige Trasse einer Straßenbahnverbindung zwischen dem Ludwigshöhviertel und der Heidelberger Landstraße erstmals im Entwurf eines gemeinsamen Nahverkehrsplans für die Stadt Darmstadt und den Landkreis Darmstadt-Dieburg 2019 – 2024 auftauchte. Die UWIGA sieht selbstverständlich die Notwendigkeit, das Luwigshöhviertel durch eine Verlängerung der Straßenbahnlinie 3 zu erschließen. Dies kann unschwer mit einer Wendeschleife im Viertel realisiert werden. Wir wenden uns aber strikt gegen den Waldverlust, der mit einer zweigleisigen Weiterführung parallel zur Cooperstraße und mit der zusätzlichen Anlage einer Zwischenwendeschleife an der Heidelberger Straße verbunden ist. Die von HEAG-moblio offiziell angeführten betrieblichen Notwendigkeiten für diese Verbindungsstrecke, nämlich die Schaffung einer Ersatzstrecke für den Fall von Betriebsstörungen auf der Heidelberger Straße vermögen nicht zu überzeugen. Offenbar muss eine solche Schleife aber durchfahren werden, um Höhenmeter zu gewinnen weil der direkte Anstieg steigungsmäßig sonst nicht zu schaffen ist.
Unser Antrag, diese Planung aufzugeben und im Ludwigshöhviertel eine Wendeschleife vorzusehen wurde von einer Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung abgelehnt. Der Magistrat versucht nun, durch taktisches Vorgehen im Sinne von Salamitaktik Fakten zu schaffen, die die alternative Anlage einer Wendeschleife im Gebiet selbst verhindern. Eine Diskussion des Bebauungsplanentwurfs für das Ludwigshöhviertel wird den Stadtverordneten in ihren Ausschüssen und der Öffentlichkeit vom Magistrat bisher verwehrt obwohl ein Entwurf, der natürlich keine Wendeschleife innerhalb des Ludwigshöhviertels vorsieht offensichtlich existiert. Die Stadtverordneten bekamen diesen Entwurf teilweise inoffiziell als unscheinbaren digitalen pdf. -Anhang im Internet zu einer Magistratsvorlage zum städtebaulichen Vertrag mit dem Erschließungsträger „ untergeschoben“ – ein Begriff, den in diesem Zusammenhang nicht etwa ein Gegner dieser Trasse benutzt hat, sondern Stadträtin Dr. Boczek als sie in der Stadtverordnetenversammlung an 25.6.2020 versuchte, das Vorgehen des Magistrats zu rechtfertigen.
Die UWIGA fordert die Vorlage eines Entwurfs der von HEAG-mobilo geplanten Steigungstrasse nebst Zwischenwendeschleife, aus dem die Flächen- und damit Waldinanspruchnahme nebst allen Böschungsflächen hervorgeht sowie eine Beteiligung der Öffentlichkeit bevor im Ludwigshöhviertel selbst die Möglichkeit einer alternativen Wendeschleife dort durch Bebauungsplan ausgeschlossen wird. Nur so kann die vom Gesetzgeber geforderte Abwägung zwischen den verkehrlichen Interessen und dem Gebot der Walderhaltung ordnungsgemäß erfolgen.