„Büchereien bleiben“ lautet das Motto einer Bürgerinitiative, welches man sich nur zu gern zu eigen machen möchte, wäre da nicht der Zwang zum Sparen in Darmstadt !
Bei einer derartig tiefgreifenden „Spar-Umstrukturierungs-Version“ der grünschwarzen Koalitionäre stellt sich für die UWIGA die Frage, ob wirklich alle Alternativen zum Erhalt der Büchereien systematisch untersucht worden sind.
Da gibt es z. B. Bibliotheken in Schulen und Kirchen. Ein Potential, das zu heben sich lohnen könnte. Sind nicht auch Mischnutzungen vorstellbar ? Vielleicht ein Bücherei-Cafe oder eine Postfiliale mit Bücher-Angebot, also schlicht Synergie-Effekte nutzen? Ebenso könnte eine ehrenamtliche Betreuung durch einen Verein in Frage kommen.
Wäre nicht auch der Verkauf der beiden Gebäude in Arheilgen und Bessungen mit anschliessender Miete derselben eine Alternative, die auf Dauer Kosten spart.
Grundsätzlich sind wir der Meinung, dass in einem selbstbewussten Ortsteil wie Arheilgen mit über 16.000 Einwohnern eine städtische Bücherei zum öffentlichen Standard-Bildungs-Angebot gehören muss. In einer Kleinstadt gleicher Einwohnerzahl wäre die Diskussion um eine Schliessung erst gar nicht aufgekommen.
Jedenfalls ist die UWIGA mit dem Bücherbusersatz als Reißerschem Königsweg nicht einverstanden. Der kann gebaute Räumlichkeiten und adäquate Begegnungsmöglichkeiten nie ersetzen.
Da – noch schlimmer – in jedem Fall ein neuer Bücherbus nicht vor Jahresfrist verfügbar sein dürfte, ergibt sich allein hieraus schon, dass der angestrebte Zeitpunkt für die Schliessung der Büchereien nicht haltbar, ja unverantwortlich ist.
Und was das unausweichliche Sparargument angeht: von der UWIGA wurde an anderer Stelle beantragt, auf Projekte zu verzichten, die nicht oder aktuell nicht unbedingt realisiert werden müssen. So z.B die geplanten Fussgänger- und Radfahrerbrücke über die Rheinstrasse (deren Nutzen ist mehr als fraglich) oder auch die emotional diskutierten Fahrradstrassen. Aber an diesen fraglichen Ausführungen wird weder zeitlich noch inhaltlich gerüttelt.
Das eingesparte Geld könnte für den Erhalt der Bibliotheken verwendet werden. Unterstellt man den vom zuständigen Dezernent bezifferten Kostenaufwand von € 50.000,– pro Jahr für beide Standorte als zutreffend, so könnten damit, bei Verzicht auf den Bau der Rheinstrassen-Brücke, die Büchereien für fünfzig (50 !) Jahre finanziert werden.
Als Fazit aus den vorgenannten Argumenten bleibt u. E. nur, den Zeitpunkt der Schliessung der beiden Standorte Arheilgen und Bessungen mindestens zu verschieben, bis eine bessere Entscheidungsbasis gefunden ist.
Stadtverordneter W. Heinz 27.01.2013
Veranstaltungen
Die Fraktionssitzungen finden regelmäßig montags um 19.00 h in unser Geschäftsstelle Bad Nauheimer Straße 3 statt. Gäste sind nach vorheriger Anmeldung willkommen.
Externe Links