ab 5.00 Uhr müssen tausende Nord-Bürger Darmstadts seit Jahren wegen donnernder Flieger, da sie das Pech haben unter der Route AMTIX-kurz zu wohnen! Einschlafen vor 23.00 Uhr ist meist auch nicht „drin“. Die Betroffenen zuvor konsultiert oder ihnen danach gar kondoliert hat damals keiner.
Endlich aufgewacht und sich dieses Problems nicht nur zögerlich annehmend sind Teile unserer Kommunalpolitiker und die für diese Flugroute zuständigen Fach-Gremien. Dafür bedanke ich mich ausdrücklich.
Vorschläge, dieses Lärmproblem wenigstens auf mehr Schultern zu verteilen, hatte ich bereits seit Jahren gemacht. Ob nun durch flächige Streuung der Überflüge oder mittels einer tageweisen Rotation der jetzigen „Minimal Noise Route“ (so wird die AMTIX-kurz auch beschönigend genannt, richtigerweise müsste sie „Maximale Noise Rute“ heißen).
Beide Ansätze zur „Demokratisierung des Fluglärms“ wurden von dafür zuständigen Stellen bereits 2008 als nicht mach- oder durchsetzbar verworfen. Allerdings argumentativ etwas schwach und nicht ausreichend nachvollziehbar.
Schuldig geblieben sind uns die Fachleute wirklich glasklare eindeutige Aussagen, weshalb eine Streuung nicht geht und eine Rotation dito. Erst wenn das geschehen ist, dürften diese Alternativvorschläge nicht länger mehr öffentlich als Königs- sondern als Irrwege kommuniziert werden.
Derzeit ist für die damit befassten Fachgremien eindeutig die Verschiebung der Flugroute weiter in den Norden der einzig gangbare Weg, um eine deutlich spürbare Lärmminderung für eine hohe Anzahl von Bürgern zu erreichen. Eigentlich wurde diese Nordverschiebung bereits vor Jahren vorgeschlagen. Neu aufgelegt und jetzt so wieder ernsthaft im Gespräch, weil diese Kurvenform heutzutage flieg- und navigierbar ist. Wäre diese Umfliegung von Darmstadts Norden damals möglich gewesen, hätten wir die AMTIX-Kurz so wie heute geflogen, nie bekommen.
Die Nordkurve würde auch tatsächlich dem Begriff einer „Minimal-Noise-Route“ gerecht, nämlich dem Anspruch, eine Flugkontur zu finden, die die minimalst mögliche Anzahl von Wohnungen und damit Bewohner überfliegt. Jetzt gibt es demnach die Chance, Tausende vom Lärmterror zu befreien.
Ob die vorgeschlagene Variante allerdings einem anspruchsvollen und einzig möglichen „Heureka“ entspricht, das kann noch bezweifelt werden.
Durch den nahen Verlauf der Variante 4 am nördlichen Rand von Wixhausen entstehen in der Ortschaft Mehrbelastungen und das entfacht – um es gelinde auszudrücken – heftigen Unmut!
Bislang nicht eindeutig nachvollziehbar ist, weshalb die Route nicht die Mitte des Korridors Erzhausen-Wixhausen nimmt (Grafik unten, Variante 6 z.B.). Dazu ist bislang die Aussage der Experten „laut Flugsimulator nicht machbar“ ziemlich dünn und dürftig. Diese mittige Verlegung würde viel befrieden, da Gräfenhausen weniger Lärm bekäme, Wixhausen damit zwar nicht entlastet, in der Summe aber auch nicht mehr belastet würde.