Die Darmstädter CDU-Fraktion bringt sich als Retter der Darmstädter Gastronomen ins Gespräch. Sie will Gastronomen mit coronabedingten Umsatzausfällen mit Geldern aus der Stadtkasse helfen. Man sei darüber im Gespräch. Mit wem die Fraktion im Gespräch ist erfährt man nicht – mit der Fraktion-UWIGA jedenfalls nicht. Dieser Rettungsversuch liest sich ja auf den ersten Blick als durchaus liebenswerte Geste gegenüber der unbestritten schwer gebeutelten Gastronomie und soll der Verödung der Innenstadt vorbeugen.
Auch die Stadtverordneten der UWIGA genießen gerne die Vielfalt unserer Gastronomie. Nur müsste nach dem Gleichbehandlungsgrundsatz auch vielen anderen stadtgesellschaftlich ebenso relevanten Branchen mit Umsatzausfällen geholfen werden. Interessant wäre es zu wissen, woher die CDU-Fraktion das Geld für solche freiwilligen Leistungen der Stadt nehmen will. Stadtkämmerer Schellenberg (CDU) mit Schreiben vom 2.4.2020 an alle Stadtverordneten: „Die Corona-Pandemie wird zu Einnahmeverlusten und gleichzeitig zu unvorhersehbaren Mehrausgaben führen und damit den Haushaltsausgleich im Vollzug gefährden.“ Der Weg in eine noch höhere Verschuldung scheint auch ohne zusätzliche freiwillige Leistungen vorgezeichnet.
Und ob beispielsweise dem Wirt des bislang idyllisch gelegenen Bayerischen Biergartens mit einem städtischen Corona-Zuschuss geholfen ist, wenn die CDU-Fraktion gleichzeitig direkt neben dem Betrieb die Ausweisung eines Wohngebiets forciert, von dem er dauerhafte immissionsschutzrechtliche Betriebseinschränkungen zu erwarten hat, erschließt sich uns nicht.