HEAG-mobilo plant im Auftrag der Stadt eine Straßenbahnanbindung des neuen Ludwigshöhviertels. Eine solche auch von unserer Fraktion für notwendig erachtete Anbindung könnte unschwer durch eine Verlängerung der Linie 3 in der Ludwigshöhstraße und den Bau einer neuen Wendeschleife im Zentrum des neuen Wohnquartiers erfolgen. Nach dem Entwurf des Bebauungsplans für das Ludwigshöhviertel ist aber der Bau einer solchen Wendeschleife nicht möglich. Er sieht vielmehr einen Trassenverlauf durch das Viertel ohne Wendemöglichkeit bis zur Cooperstraße vor – ohne auch die so zwangsläufig notwendige Weiterführung zur Heidelberger Straße planungsrechtlich abzusichern. Letzteres soll einem späteren straßenbahnrechtlichen Planfeststellungsverfahren vorbehalten bleiben. Gegen diese „Salamitaktik“ wenden wir uns. Die Auswirkungen dieser Trassenplanung insbesondere der damit verbunden Waldverlust müssen zwingend bereits bei der Aufstellung des Bebauungsplanes mit abgewogen werden, was ggf. zu einer Umplanung in der von uns gewünschten Weise führen würde.
Was eine zweigleisige Straßenbahntrasse parallel zur Cooperstraße für den betroffenen Landschaftsraum bedeuten würde kann man derzeit in kleinerem Umfang auf der Lichtwiese nachvollziehen. Neben der Cooperstraße wird aber nicht nur der Wald für zwei Straßenbahngleise fallen. Wegen der Hanglage wird daneben die Rodung umfangreicher Böschungsflächen notwendig. HEAG mobilo sieht sich auf Anfrage derzeit aber nicht in der Lage, den Waldverlust flächenmäßig auch nur annähernd zu beziffern. Zusätzlich plant HEAG mobilo auch noch eine Zwischenwendeschleife im Wald an der Heidelberger Straße. Diese sei – wie auch die Verbindung parallel zur Cooperstraße selbst – betriebsnotwendig um bei Störungen auf den Linien nach Eberstadt eine Umfahrungsmöglichkeit zu haben. Bisher konnten solche länger anhaltende Störungen immer auch durch Busersatzverkehr bewältigt werden.
Wir sehen, dass sich bei der aktuellen Planung eine reine Fachplanung verselbständigt und die Belange des Walderhalts dabei offenbar Straßenbahnerträumen von einer Ringlinie geopfert werden. Auf der können die Bessunger dann zukünftig die knapp fünfhundert Meter vom oberen Ende des Prinz-Emil-Gartens an der Bessunger Straße bis zu seinem unteren Ende an der Heidelberger Straße ohne umzusteigen über die Cooperstraße oder den Luisenplatz Straßenbahn fahren.