Städtische Tochtergesellschaft und Magistrat haben am Böllenfalltor über 400.000,00 € in Aktenstaub verwandelt
Der von der UWIGA mehrfach kritisierten Höhe der von einer Mehrheit der Stadtverordnetenversammlung beschlossenen städtischen Zuschüsse zum Stadionumbau werden nach Abschluss der Bauarbeiten wenigstens Werte gegenüberstehen. Anders sieht es bei den Irrwegen zur Entscheidung über den Stadionumbau aus.
Für den Bau einer sogenannten Multifunktionsarena, die die UWIGA am Standort Böllenfalltor im Hinblick auf die zu erwartende Belästigung der der Nachbarn stets abgelehnt hatte, wäre die Aufstellung eines Bebauungsplans notwendig gewesen. Damit wurde auch begonnen. Der Bebauungsplan O 30, Sportpark Böllenfalltor ging ins Verfahren, in dessen Verlauf sogar unser Magistrat zu der Erkenntnis kam, dass die Träume von der Multifunktionsarena an diesem Standort nicht zu verwirklichen waren. Das Verfahren wurde eingestellt. Die derzeit im Bau befindlichen Ertüchtigungsmaßnahmen können offenbar auch ohne Bebauungsplan erfolgen.
Im Sommer 2017 wollte UWIGA-Stadtverordneter Erich Bauer vom Magistrat wissen, wie hoch die bisher vergeblich aufgewendeten Verfahrenskosten waren. Der Magistrat verweigerte seinerzeit die Auskunft, weil die entsprechenden Aufträge von der Darmstädter Sportstätten GmbH & C. KG erteilt worden seien und dem einzelnen Stadtverordneten angeblich kein Auskunftsrecht über die Tätigkeit einer privatrechtlich organisierten hundertprozentigen Tochtergesellschaft der Wissenschaftsstadt Darmstadt zustehe. Inzwischen ist höchstrichterlich entschieden, dass solche Auskünfte sehr wohl zu erteilen sind. Vor diesem Hintergrund hat Erich Bauer seine Anfrage im Januar 2019 erneut gestellt und daraufhin folgende Antwort erhalten:
Bebauungsplanentwurf nebst Fachgutachten 416.000,00 €
Die UWIGA fordert, die fachlich und politisch Verantwortlichen aus der grün-schwarzen Koalition, insbesondere den Oberbürgermeister, der die Angelegenheit zur Chefsache erklärt hatte, für diese Verschwendung von Steuergeldern zur Verantwortung zu ziehen.