Der Masterplan DA 2030+ trägt den Untertitel „Räumliche Entwicklungsstrategie für Darmstadt“. Sieht man einmal von allen Mängeln der vom Magistrat im Mai 2020 beschlossen Fassung ab, wie sie die UWIGA in der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung an einigen Beispielen aufgezeigt hat, so ist er durch den Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 25.6.2020 über den Änderungsantrag der Koalition in räumlicher Hinsicht zu Makulatur geworden. Unter dem Eindruck der berechtigten Protestwelle, die in der Öffentlichkeit wegen der geplanten Baugebiete im Wald losrollte, hat Grün-Schwarz diese und damit den wesentlichen Teil der von Oberbürgermeister Partsch und Stadträtin Dr. Boczek gewünschten perspektivischen Potentialflächen der Stadtentwicklung in letzter Minute aus dem Plan gestrichen.
Damit verfehlt der Masterplan einerseits sein Ziel eines in sich stimmigen räumlichen Entwicklungskonzeptes, das Flächenpotentiale über das bereits Bekannte hinaus aufzeigt. Ein klares Bekenntnis zu restriktivem Flächenwachstum zu Lasten bisher unbebauter Flächen wie es die UWIGA fordert fehlt andererseits aber auch. Mehr noch: Wer an der Wachstumseuphorie des Oberbürgermeisters Zweifel anmeldet, wird muss sich von diesem eine asoziale Haltung gegenüber zuzugswilligen Neubürgern vorwerfen lassen.
Die Aufforderung in der Sitzung, den Beschluss über den nach dem Beschluss über den Änderungsantrag verbleibenden Planrest zurückzustellen und ggf. nachzuarbeiten wurde von der Koalition, aber auch insbesondere von Oberbürgermeister Partsch vehement zurückgewiesen. Die Darmstädter haben jetzt also eine mehrere Hunderttausend Euro teure, für die Steuerung der räumlichen Entwicklung der Stadt aber inhaltlich wertlose Werbebroschüre für Grün-Schwarze Stadtentwicklungspolitik vorliegen.