Diese Trasse kam 2013 ziemlich merkwürdig ins Parlament. Erst wurde über eine Machbarkeitsstudie als Kenntnisnahme nicht abgestimmt. Dann mutierte der Text in der Beschlussvorlage zu einer verbalen Zustimmungsfloristik, die auf den ersten Blick nicht so aussah wie „wir bauen das auf jeden Fall“ !
Unser damaliger Zusatzantrag von Herrn Bauer, der diese einseitige Einbahn-Studie auf Alternativen erweitern sollte, wurde abgelehnt.
Text: Alternativ zur Erschließung des Universitätsstandorts Lichtwiese durch eine neue Straßenbahntrasse, die Einrichtung eines Pendelverkehrs zwischen den Haltestelle Hochschulstadion und der Haltestelle Lichtwiese der Odenwaldbahn zu untersuchen.
Dann kam erneut 2015 eine Vorlage „Jetzt wird das gebaut“ nur als Kenntnisnahme ins Parlament, der man dann sozusagen passiv ausgeliefert war (Beschluss). Ein Unding-aber anscheinend rechtlich möglich. Eine Weiterleitung zur Haltestelle TU (Odenwaldbahn) wurde nicht ernsthaft erwogen oder geprüft.
Jetzt müssen für die Linie jede Menge Bäume gefällt werden, nicht nur an der Abbiegespur zum Lichtwiesenweg, sondern auch auf der Strecke. Wäre mal interessant ein paar Lichtraum-Wegeprofile (Oberleitung, Masten) in den Wald zu stellen um den notwendigen Freischnitt zu sehen.
Insgesamt ist bei neuen Straßenbahntrassen eigentlich immer zu prüfen, was ist noch leistbar, zumutbar. Schließlich wird der ÖPNV mit Millionenbeträgen hoch subventioniert und es muss immer zwischen reiner Luxus-Bequemlichkeit, noch zulässigem Komfort und eben Ablehnung abgewogen werden. Jede neue Linie verbessert ja nicht automatisch unser Klima (wenn z.B. stattdessen Rad gefahren oder gelaufen werden muss) und kann nicht allein mit diesem Argument überall durchgezogen werden. In unserem Fall muss man sich schon verzweifelt fragen, ob eine Kosten-Nutzen-Berechnung nicht mehr rational, sondern nur noch stur ideologisch durchgeführt wird. Bei den Mio-Baukosten, den Baumfällungen und dem erzielten „Effekt“ ist das für uns jedenfalls anders nicht nachzuvollziehen.
Erfahrungsgemäß bedeutet jede neue Trasse eben insgesamt noch höhere Zuschüsse, die der Steuerzahler aufzubringen hat. Uns von der UWIGA wäre es oft sinnvoller, anstatt immer neue Linien mit immensem Zuschussbedarf zu generieren, sich einfach mal zu überlegen, ob es nicht sinnvoller wäre bei vorhandenen Strecken lieber den Fahrpreis gehörig zu senken oder ganz umsonst zu gestalten. Da wäre vermutlich mehr fürs Klima getan.