Der Magistrat kündigt im Darmstädter Echo vom 20.1.2021 für den 25.1.2021 eine Online-Informationsveranstaltung zum Neubau einer „Planstraße.“ an. An der südlichen Peripherie Bessungens und von der Eberstädter Bebauung weit entfernt gelegen und damit weit entfernt von direkt betroffenen Anliegern dürfte dieses Vorhaben kaum zu nennenswerten Einschaltquoten führen. Es geht ja auch einmal wieder nur um den Darmstädter Wald.
Die „Planstraße“ oder mit den beschönigenden Worten des Oberbürgermeisters die „Anpassung im umliegenden Straßennetz“ ist die ca. 500 m lange Weiterführung der Cooperstraße über die Heidelberger Landstraße bis zur Karlsruher Straße (neue B 3). Für diese Trasse wird ausschließlich Wald in Anspruch genommen. Zu dem Waldverlust durch die geplante zweigleisige Straßenbahntrasse von der Lincolnsiedlung zur Heidelberger Landstraße nebst Verlegung der Cooperstraße in diesem Bereich – damit eine direkte Kreuzung mit der „Planstraße“ entsteht – kommt also weiterer Waldverlust.
Angeblich bricht ohne diese Straße der Verkehr an der Kreuzung Heidelberger Straße / Landskronstraße zusammen, wenn die Lincolnsiedlung vollständig bebaut sein wird. Die UWIGA schlägt vor, die Richtigkeit dieser theoretischen Prognose erst einmal zu verifizieren, wenn das Ludwigshöhviertel nach und nach besiedelt wird und sich die dort dann Wohnenden trotz aller dort vorgesehenen alternativen Mobilitätsangebote dennoch in ihre Autos setzen sollten.
Der nun vorgesehene weitere Waldverlust wäre ja auch wohl gar nicht weiter ins Gewicht gefallen, wenn der von Oberbürgermeister Partsch und Baudezernentin Boczek, beide Grüne, vorgelegte Entwurf des Masterplans DA 2030+, der die gesamte betroffene Waldfläche bis nach Eberstadt als Baugebiet vorsah, im letzten Jahr beschlossen worden wäre. Das hat bekanntlich nicht geklappt. Als umweltpolitische Großtat soll nun durch die Stadtverordnetenversammlung eine Empfehlung an das Regierungspräsidium ausgesprochen werden, auch die zuletzt genannte Fläche als Bestandteil des gesamten Westwaldes als Bannwald auszuweisen. Dabei sollen natürlich die „Planstraße“ und die „Haupterschließungsstraße Gewerbegebiet Südwest“, also die Weiterführung des Eifelring südlich der Rheinstraße ausgenommen werden.
Die UWIGA kann diese Art von „Waldschutz“, die zusammen mit der ICE-Trasse auf eine weitere Zerstückelung des Westwaldes statt auf seine Erhaltung hinausläuft nicht mittragen.